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Pflegegrad 4: Voraussetzungen und Leistungen

In Deutschland werden staatliche bzw. versicherungsrechtliche Pflegeleistungen anhand des Pflegegrads bestimmt. Pflegedienst by Max, Ihr Pflegedienst in Ahlen und Pflegedienst in Hamm, erklärt, welche Voraussetzungen und Leistungen beim Pflegegrad 4 zu erwarten sind.

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist ein Pflegegrad?
  3. Voraussetzungen für den Pflegegrad 4
  4. Mit welchen Beeinträchtigungen hat man im Alltag zu kämpfen?
  5. Wie unterschützt ein Pflegedienst?
  6. Welche Leistungen übernimmt die Krankenkasse

Das Wichtigste in Kürze

  • Stellt der Medizinische Dienst der Krankenkassen einen Pflegegrad 4 fest, können Betroffene Geld- bzw. Sachleistungen bis zu 1.775 Euro monatlich erhalten.
  • Bei Pflegegrad 4 handelt es sich um den zweithöchsten Pflegegrad.
  • Für die Gewährung sind schwere Beeinträchtigungen in der selbstständigen Alltagsführung nachzuweisen.

Was ist ein Pflegegrad?

Der Pflegegrad wird vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen festgestellt. Dabei wird anhand folgender Achsen überprüft, welche Alltagssphären eigenständig in welchem Ausmaß bewältigt werden können:

 

  • Mobilität
  • Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
  • Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
  • Selbstversorgung
  • Umgang mit krankheits- und therapiebedingten Belastungen
  • Gestaltung des Alltags und sozialer Kontakte

 

Für die endgültige Auswertung wird ein Punktewert vergeben. Liegt dieser Punktewert zwischen 70 und 90 Punkten, liegt Pflegegrad 4 vor. Dabei ist grundsätzlich unerheblich, in welchen Achsen die Beschwerden auftreten.

Voraussetzungen für den Pflegegrad 4

Entsprechend des umfangreichen Bewertungssystems gibt es keine einzelnen Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Vielmehr ist entscheidend, dass eine Person für die Anerkennung des Pflegegrad 4 schwer in Alltagsaufgaben eingeschränkt ist. Der Alltag ist alleine nicht mehr zu bewältigen und externe Hilfe ist für die täglichen Besorgungen oder eine Teilhabe an der Gesellschaft unerlässlich. Die von außen benötigte Hilfe muss dauerhaft notwendig sein.

Mit welchen Beeinträchtigungen hat man im Alltag zu kämpfen?

Die Achse „Selbstversorgung“ macht insgesamt 40% des Scores aus und ist somit die am stärksten gewichtete Kategorie. Hierunter fallen Beeinträchtigungen beispielsweise beim Einkaufen, Essen, der Körperpflege oder auch der Haushaltsbewältigung. Wer aus körperlichen und / oder psychischen Gründen nicht dazu in der Lage ist, diese Teilbereiche rudimentär alleine zu bewältigen und dabei dauerhaft Hilfe von außen benötigt, kann möglicherweise unter den Pflegegrad 4 fallen. Beispiele für Pflegegrad 4 sind fortgeschrittene Multiple Sklerose, ALS oder auch fortgeschrittene Demenz.

Wie unterstützt ein Pflegedienst?

Die Hilfestellung des Pflegedienstes richtet sich ganz nach den individuellen Bedürfnissen und vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen festgestellten Einschränkungen. Ist beispielsweise das selbstständige Essen noch möglich, die adäquate Körperpflege aber nicht mehr, so wird die Unterstützung des Pflegedienstes entsprechend kommuniziert und umgesetzt.

Welche Leistungen übernimmt die Krankenkasse?

Viele Hilfeleistungen werden nicht vom Pflegedienst, sondern über zusätzliche Hilfen bei der Haushaltsführung gestellt. Hierfür sind Leistungen der Krankenkasse entscheidend. Bei Pflegegrad 4 ergeben sich für Betroffene unter anderem folgende Leistungen:

 

  • Pflegesachleistungen in Höhe von bis zu 1.693 Euro pro Monat
  • Pflegegeld von 728 Euro pro Monat

 

Da der Pflegegrad 4 mit weitreichenden, aber auch sehr variablen Einschränkungen verbunden ist, können je nach individuellem Fall noch zahlreiche weitere Leistungen bewilligt werden – beispielsweise ein Wohngruppenzuschlag oder auch Zuschläge für die vollstationäre Pflege.